Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Immer Barmherzigen.

Nasirat-ul-Ahmadiyya Deutschland

Wie sollte Neujahr gefeiert werden? - Neujahres Gedanken

 

Es kam einmal zu einer sehr bewegenden und glaubensstärkenden Begebenheit, als seine Heiligkeit Hadhrat Khalifa-tul-Massih IV als junger Mann in London an Silvester unterwegs war. Gegen Mitternacht befand sich seine Heiligkeit an einer Haltestation. Als das neue Jahr begann, nutzte er die Gelegenheit das Nawafil (freiwilliges Gebet) zu verrichten, indem er ein Zeitungspapier nahm und es auf den Boden legte, um darauf beten zu können. So wie es die Tradition eines jeden Ahmadis sein sollte, gedachte er zu Beginn des neuen Jahres an erster Stelle Allahs, während ein Großteil der Menschen damit beschäftigt war zu feiern, weltlichen Begierden nachzugehen und jede Grenze des Anstands zu überschreiten. Während des Gebets merkte seine Heiligkeit, dass eine Person neben ihm stand und schluchzte. Als Huzoor rh fertig war, sah er einen Engländer, der ihn unter Tränen beobachtete. Hadhrat Khalifa-tul-Masih IV war besorgt und dachte, der Engländer versucht vielleicht mitzufühlen und weint, weil er denkt, er sei Gott bewahre verrückt. Seine Heiligkeit fragte ihn, was los sei und der Engländer antwortete:

„Mit mir ist nichts passiert. Etwas ist mit meiner Nation passiert. Die ganze Welt verbringt den Beginn des neuen Jahres mit unmoralischen Handlungen und betrinkt sich und du bist der Einzige, der sich zu dieser Zeit an Gott erinnert. Dies hat mich so gerührt, dass ich meine Tränen nicht zurückhalten konnte“.

In einer Atmosphäre, die von Weltlichkeit und Zügellosigkeit geprägt ist, hat unser geliebter Khalif uns gelehrt, sich in jeder Situation Gott zuzuwenden: Auch an einem Anlass zur Freude, wie beim Neujahr, lehrt uns der Islam Gott gegenüber Dankbarkeit zu zeigen und sich Gutes für das kommende Jahr zu erbitten. Schließlich ist Gott der Gnädige, der uns diese Freude schenkt und der Allmächtige, in dessen Kontrolle sich jedes Ding befindet, weshalb wir uns nur ihm zuwenden, um Segnungen für das neue Jahr zu erbitten.

Im Hinblick auf Tabligh lehrt uns das oben beschriebene Ereignis, dass wenn die Lehren des Islam ein fester Bestandteil unseres Lebens sind und uns in jeder Lebenssituation begleiten, sie die Herzen der Menschen erreichen. Durch die Ausführung der islamischen Gebote und Achtung der islamischen Werte schützen wir uns nämlich vor schlechten Einflüssen und strahlen diese Werte an unsere Mitmenschen aus.

Das heißt also, dass Tabligh nicht nur durch Worte geschieht, sondern vor allem durch unsere Taten und unser Vorbild, wenn wir die Gebote Allahs mit ganzer Überzeugung persönlich ausführen. Dazu gehört nicht nur das Ausführen der Pflichtgebete oder der Nawafil. Eigenschaften wie zum Beispiel die Wahrheitsliebe, Zuverlässigkeit und Nächstenliebe, die in der islamischen Lehre fest verankert sind, sollten ein fester Bestandteil unserer Persönlichkeit sein, die ein friedliches Zusammenleben fördern.

 Als Ahmadi Muslime tragen wir eine besondere Verantwortung, die wir erst dann in bester Weise erfüllen können, wenn wir mit Selbstbewusstsein hinter unserem Glauben stehen. Hadrath Khalifa-tul-Massih IV sagte, dass selbst wenn die ganze Welt lacht und sich über uns lustig macht, ein junger Ahmadi-Muslim sich nicht im Geringsten darum kümmern sollte, denn er ist frei und für seine Taten lediglich vor Gott verantwortlich. Dies sei die wahre Freiheit, die dem Menschen gewährt wurde.